Am 4. November lag der Fokus im Tool & Transfer Tuesday auf dem Einsatz künstlicher intelligenter Systeme in der Bildung. Zu Gast war Thomas Schmitt, Projektleiter der Deutschen Telekom Stiftung, der die zentralen Ergebnisse des neuen Trendmonitors „KI in der Bildung“ vorstellte. Die Studie, die gemeinsam mit dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) und dem mmb Institut entwickelt wurde, bietet einen umfassenden Überblick über aktuelle Anwendungsfelder und zeigt 8 zentrale Handlungsempfehlungen auf.
Zur Studie: https://www.telekom-stiftung.de/aktivitaeten/trendmonitor-ki-der-bildung
Die Ergebnisse des Trendmonitors zeigen, dass sich KI-Angebote für schulische Zwecke in Deutschland seit 2021 mehr als verdreifacht haben. Besonders generative KI-Tools erfreuen sich großer Beliebtheit bei Lehrer:innen, die sie zunehmend für Textgenerierung, Übersetzungen und zur Material- und Bildgenerierung nutzen. Skepsis besteht vor allem bei prüfungsüberwachenden Anwendungen (Proctoring).
Insgesamt zeigt sich, dass Potenziale beim personalisierten Lernen und zur Unterstützung der Unterrichtsvorbereitung gesehen werden, gleichzeitig ist jedoch der Transfer von Innovationen in der schulischen Praxis von strukturellen und rechtlichen Unsicherheiten geprägt.
Gestaltungsspielräume und Kompetenzen als Schlüssel

Deutlich wurde, dass Schulen mehr Gestaltungsspielräume brauchen, um KI-Anwendungen erproben, anpassen und in Bildungskontexte einbinden zu können. Innovation in der Bildung erfordert Freiräume – sowohl in technischer als auch in pädagogischer Hinsicht.
Dabei sind Lehrkräfte nicht nur Vermittler:innen von KI-Kompetenzen, sondern auch selbst Lernende, wodurch auch der eigene Kompetenzerwerb zu stärken ist. Der Trendmonitor macht deutlich, dass Fortbildung, kollegialer Austausch und praxisnahe Unterstützung entscheidend sind, um Lehrkräfte nachhaltig dabei zu unterstützen, KI-Tools kritisch-reflexiv in der Praxis einzusetzen.
Rechtssicherheit als Voraussetzung für Innovation
Eine weitere zentrale Empfehlung betrifft den rechtssicheren Rahmen für den Umgang mit KI-Systemen. Fehlende Klarheit zum Datenschutz, zum Urheberrecht sowie Haftungsfragen sorgen weiterhin für Zurückhaltung – gerade im schulischen Kontext. Ein transparenter, bundesweit abgestimmter Rechtsrahmen könnte hier Orientierung schaffen und Verantwortlichen mehr Sicherheit bieten.
Bedeutung für Hochschulen und weitere Bildunsgbereiche
Auch jenseits des Schulkontextes sind die Ergebnisse relevant: Die Dynamik, die sich in Schulen abzeichnet, betrifft ebenso Hochschulen und Weiterbildungsinstitutionen.
Doch gerade im (Hoch-)Schulbereich zeigt sich, wie wichtig es ist, Experimentierräume zu schaffen, die den Kompetenzaufbau fördern und in denen rechtliche sowie ethische Fragen gemeinsam mit Lehrenden und Lernenden diskutiert werden können.
Ausblick
Der Trendmonitor „KI in der Bildung“ verdeutlicht: KI ist längst kein Zukunftsthema mehr, sondern integraler Bestandteil schulischer und außerschulischer Lernwelten. Um Potenziale auszuschöpfen braucht es Mut zum Ausprobieren, strukturelle Unterstützung und verlässliche Rahmenbedingungen.
In diesem Sinne kündigt die Deutsche Telekom Stiftung an, dass der Trendmonitor künftig jährlich erscheinen soll, um Entwicklungen kontinuierlich zu dokumentieren und Impulse für Politik und Praxis zu setzen. Ergänzend sind zwei Trendmonitor Spezial-Ausgaben geplant:
- November 2025 zum Thema „KI-gestützte Lernanwendungen im MINT-Bereich“,
- Februar 2026 zum Thema „Regelwerke an Schulen“.
Wir sind gespannt auf die nächsten Trendmonitore und werden diese gerne weiterhin im Rahmen des Tool & Transfer Tuesdays zum Anlass nehmen, um den Austausch über KI in der Bildung fortzuführen.
Die Vorstellung des Trendmonitors „KI in der Bildung“ durch Thomas Schmitt wurde aufgezeichnet und kann über Youtube abgerufen werden. Weitere Informationen zum Tool & Transfer Tuesday, wie die nächsten Termine und alle Aufzeichnungen, erhalten Sie auf den Webseiten des KI-Campus.





